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Vom Watt leben

Menschen und ihre Geschichten im Nationalpark

Sie sind Fischer, Forscher, Wattführer oder Kapitäne – sie alle haben eine Aufgabe im Nationalpark Wattenmeer und sind fast täglich in diesem ganz besonderen Öko-System unterwegs. Eines haben sie alle gemeinsam: Sie setzen sich mit ganzem Herzen für diese norddeutsche Naturlandschaft ein, die einzigartig ist auf der ganzen Welt.

Bild 1Heino Behring ist schon seit über 50 Jahren fast jeden Tag zwischen Prielen und Muschelbänken unterwegs. Er ist Gästeführer auf der Insel Juist und lebt vom Watt: „Es ist mein Lebensraum – ich bin darin groß geworden. Für mich ist es eine Berufung, das Watt zu studieren, zu beobachten und die Beobachtungen weiterzugeben.“ Seine Spezialität: Wattwanderungen bei aufkommender Flut. Damit macht Heino Behring den Feriengästen deutlich, wie gefährlich Ebbe und Flut auch sein können. Um sich auf seine Touren optimal vorbereiten zu können, hat sich Heino Behring jetzt eine Kamera-Drohne gekauft. Damit sieht er das Watt jetzt noch einmal mit ganz anderen Augen.

Bild 2Nils Sander ist einer der letzten Krabbenfischer, die ihre Netze fast ausschließlich im Watt auswerfen. Sein Kutter „Uranus“ hat nur einen sehr geringen Tiefgang – und ist damit bestens geeignet für das flache Wattenmeer. Vor vier Jahren hat er das Schiff von seinem Vater übernommen - Nils Sander fischt bereits in der vierten Generation. „Wenn ich mir die Fischerei über einen Zeitraum von drei Jahren anschaue, dann ist das immer gut gewesen“, sagt der Kutterkapitän. Für ihn gebe es keinen Grund zum Jammern. Jahrelang wurde der Preis für Krabben von holländischen Großhändlern diktiert – immer verbunden mit Einbußen für die Fischer. Seit 2012 haben 100 Krabbenkutter eine eigene Erzeugergemeinschaft gebildet. Dadurch hat sich die Einkommenssituation der Betriebe erheblich verbessert. Denn Fischer wie Nils Sander müssen vom Watt leben.

Bild 3Wie neues Leben im Watt entsteht, das erforschen seit zwei Jahren Forscher der Universitäten Oldenburg und Göttingen. Vor der Insel Spiekeroog haben sie im Wattenmeer zwölf künstliche Inseln aus Stahl aufgebaut. Sechs davon wurden mit Pflanzen aus der Salzwiese bepflanzt, die anderen sechs nur mit Sand befüllt. Regelmäßig kontrollieren die Wissenschaftler nun die Vegetation und dokumentieren jede noch so kleine Veränderung. Letztendlich soll nachgewiesen werden, was passieren muss, damit neue Inseln im Wattenmeer entstehen können. Die Studenten und Doktoranten wohnen in den Unterkünften des Forschungszentrums Wittbülten auf Spiekeroog – dort nutzen sie auch die Labore. „Wir könnten uns sonst diese Forschung gar nicht leisten, weil die Unterkünfte auf den Inseln viel zu teuer sind“, sagt Projektleiter, Professor Dr. Michael Kleyer.

Bild 4Seit fast 50 Jahren ist Kapitän Gerhard Eilers im Watt unterwegs. Er ist ein Original der Insel Juist – dort kennen ihnen alle nur als „Herzi“. Mit dem Ausflugsschiff „Wappen von Juist“ bringt er Urlaubsgäste nach Norderney und Borkum oder zu den Seehundbänken. Als einziges Schiff darf er auch die Vogelschutzinsel Memmert anfahren, allerdings erst nach Ende der Brutsaison im August. Dort verlassen die Fahrgäste dann auf abenteuerliche Weise über eine Leiter das Schiff – denn einen Anleger gibt es nicht auf Memmert. „Herzi“Eilers ist eine feste Größe im Veranstaltungskalender der Insel Juist. Jetzt aber denkt er ans Aufhören. Er ist inzwischen 73 Jahre alt und möchte sein Schiff verkaufen. Doch das gestaltet sich schwierig – denn er möchte, dass die Fahrten für die Urlauber erhalten bleiben – und das können potentielle Nachfolger aus wirtschaftlichen Gründen nicht garantieren.

In der nordstory „Vom Watt leben“ begleiten wir die Fischer, Forscher, Wattführer und Kapitäne hautnah bei ihren Einsätzen und bekommen dadurch authentische Einblicke in den Alltag im Nationalpark Wattenmeer.

1. Anke Siefken schrieb am 08.10.2016

Lieber Johann Ahrends, ein wunderbarer Film aus der Heimat (mit Heimweh...), und ganz klar: man kann mit allem klarkommen: schlechtem Wetter, Dunkelheit, wenig Schlaf und allem, aber OHNE TEE, dat geiht nich."

2. Ruth Hildebrandt schrieb am 08.10.2016

"Ich bin schon oft an der Küste und am Meer gewesen. Aber so habe ich das Wattenmeer noch nie erlebt. Vielen Dank für diesen Film!"

3. Heino Behring schrieb am 10.10.2016

Die Dokumentation "Vom Watt leben" war richtig gut gelungen und ist, soweit
ich weiß, sehr gut angekommen. Die Rückmeldungen von Gästen waren allesamt super.

4. Hagen Andert schrieb am 21.12.2016

Ich freue mich sehr, mit dir gearbeitet zu haben! Das Projekt Kunstinseln ist ja wirklich sehr gut umgesetzt worden und bringt auch bei unseren Studenten, die dem NDR-Link folgen, staunende Augen über das Projekt und maximales Interesse! Es war wirklich toll, mit dir und deinem Team zu arbeiten!
Ich wünsche euch von daher auch viel Kraft und Durchhaltevermögen für die vielen neuen Situationen, Unwegsamkeiten und kuriosen Geschichten, die auf dich und dein Team zukommen werden. Eure Arbeit überzeugt und macht Freude!