„So ein Tag!“ – aus Werlte
Zufallsbekanntschaften in Norddeutschland
In Werlte im Emsland treffen wir vor einem Blumenladen die 41jährige Stefanie Misgeld. Sie erklärt sich bereit, dass wir sie den ganzen Tag mit der Kamera begleiten dürfen – allerdings weiß sie nicht, ob auch ihre Patientinnen einverstanden sind. Denn Stefanie Misgeld ist Frauenärztin und hat gleich Sprechstunde. Für Moderator Sven Tietzer ist das ein „ganz neues Feld“ und eine große Herausforderung.
Auf der Fahrt in die Praxis erzählt sie uns, dass sie ursprünglich aus Berlin stammt und vor neun Jahren aus der Großstadt aufs Land gezogen ist. Begleitet wurde sie dabei von ihrer jetzt 17jährigen Tochter Kai. Gemeinsam leben die beiden auf einem Bauernhof in Groß-Berßen – zusammen mit vier Pferden, zwei Hunden, zwei Katzen, acht Kaninchen, sechs Hühnern und einem Hahn. Ihre Tiere sind der Frauenärztin sehr wichtig, sie ist damit aufgewachsen. In letzter Zeit wurden die Tiere aber eher zu einer Belastung, denn Stefanie Misgeld hatte zwei Bandscheibenvorfälle und musste acht Wochen pausieren.
Zusammen mit drei anderen Kollegen hat Stefanie Misgeld im Emsland eine gynäkologische Gemeinschaftspraxis eröffnet. An diesem Tag hat sie Sprechstunde in Werlte. Moderator Sven Tietzer holt sich im Wartezimmer zunächst eine Abfuhr – darf dann aber die 30jährige Melanie Plewer begleiten. Die hübsche Patientin hat zwei Schwangerschaftstests gemacht und möchte nun mit einer Untersuchung sicher gehen – es wäre ihr zweites Kind. Und zu unserer Überraschung dürfen wir sogar bei der Ultraschalluntersuchung dabei sein. Wir verfolgen live, wie eine Frau erfährt, dass sie ein Kind bekommt. Ihr Ehemann allerdings weiß davon noch nichts. Er fährt zur See, und Melanie möchte ihm die Neuigkeit demnächst zum Geburtstag schenken.
Als zweite Patientin begleiten wir Tatjana Dall ins Sprechzimmer. Sie ist in der 34. Woche schwanger und erfährt an diesem Tag vor laufender Kamera, dass sie ein Mädchen zur Welt bringen wird. Melanie Misgeld erzählt dabei von schwierigen Situationen, wenn Kinder nicht gesund sind und sie es den Müttern beibringen muss.
Um 18 Uhr ist Feierabend und wir fahren mit Stefanie Misgeld nach Hause auf den Bauernhof. Tochter Kai erwartet ihre Mutter bereits. Sie telefoniert gerade mit ihrem Freund Andi in Bayern. Die beiden kennen sich aus dem Internet – und auch wir dürfen ihn am Bildschirm kennen lernen. Bei der Besichtigung des Hauses erzählt uns Stefanie Misgeld, dass sie eine Fernbeziehung führt. Und später beim Füttern der Hühner fügt sie noch hinzu, dass sie hier im Emsland zwar ihren Traum lebt. Aber schöner wäre es doch, als Paar zusammen leben zu können.
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