„So ein Tag!“ – aus Leer
Zufallsbekanntschaften in Norddeutschland
Auf dem Wochenmarkt in Leer trifft Moderator auf Jan Terhorst – ein kerniger Marktbeschicker und Experte für Spargel und Erdbeeren. Er hat einen vollen Terminkalender, ständig klingelt sein Telefon, alle wollen seinen Spargel! Jan Terhorst beliefert auch die Gastronomie- und so führt unser erster Gang ins Steak-Restaurant „Medena“ in der Mühlenstraße. Hier gibt es morgens immer einen Espresso und einen Cognac – bevor die große Auslieferungstour von Jan Terhorst beginnt. Auf dem Wochenmarkt stehen derweil Tochter Sarah und Schwägerin Hannelore Knobloch – an diesem Tag gehen die Geschäfte gut, die meisten Kisten sind schon leer.
Früher war Jan Terhorst in der Baubranche tätig – er hat Kaufmann gelernt und fünf Jahre in Berlin gelebt. Geboren und aufgewachsen ist er allerdings in Heede im Emsland. Und dort hat er auch seine Frau Waltraud kennengelernt. Die beiden sind verheiratet und haben zwei Töchter, Sarah (16) und Maike (13). Neben seiner Familie liebt Jan Terhorst die Jagd. Er ist begeisterter Waidmann, hat zwei Jagdhunde und ist in der zweiten Jahreshälfte viel im Gelände unterwegs. Denn seine Gemüse-Saison geht nur von März bis September. Mindestens fünfmal im Jahr geht er auf Jagd in Mecklenburg-Vorpommern. Dort gefällt es ihm am besten.
„Ich werde noch zehn Jahre lang guten Handel machen und dann setze ich mich ab nach Mecklenburg-Vorpommern“, sagt der der 52jährige. Er ist begeistert von der Ehrlichkeit und Freundlichkeit der Menschen dort. Außerdem hat er ein Problem damit, wie das Emsland durch die Industrialisierung der Landwirtschaft verschandelt wird. Jan Terhorst beklagt die vielen Hähnchenmastställe, die Biogas-Anlagen und den überdimensionierten Mais-Anbau. Die naturbelassenen Flächen für die Jagd seien mit den Jahren immer weniger geworden.
Jan Terhorst beliefert an diesem Tag noch einige Kunden, bevor es nach Hause geht. Dort erzählt er dem Moderator von seiner Kindheit in den 60er Jahren. Zusammen mit sieben Geschwistern ist er auf einem kleinen Bauernhof aufgewachsen. „Wir mussten früher zu dritt in einem Zimmer schlafen, meine Eltern sind noch mit Pferd und Wagen gefahren“, erinnert sich der Spargelhändler. Vor einigen Jahren ist sein Vater gestorben. Das war eine schwere Zeit für Jan Terhorst.
Am Ende des Tages begleitet das NDR-Team den Obst- und Gemüsehändler nach Sappemeer in die Niederlande. Dort, etwa 40 Kilometer hinter der Grenze, werden in großem Stil Erdbeeren angebaut. An manchen Tagen fährt Jan Terhorst mehrmals täglich nach Holland. Sein Rekord liegt bei 9 600 verkauften Schalen Erdbeeren an nur einem Tag. Bis zu 300 Kilometer ist er dafür unterwegs – fast rund um die Uhr - immer in Aktion, immer im Stress – aber immer auch mit einem Lächeln. Denn er weiß: Ab September wird es ruhiger – dann beginnt die heiß geliebte Jagd-Saison.
Wiederholung: 06. Juni 2013 um 13.05 Uhr, NDR-Fernsehen
hallö. schau immer mit begeisterung filme aus unserer schönen heimat ostfriesland.
bin zwar gebürtiger emsländer (papenburg) aber nach über 20 J. eingebürgert. machen sie weiterso.
denn es gibt kein größeres glück auf erden , als ein ostfriese zu werden :o))