„So ein Tag!“ – aus Dannenberg
Zufallsbekanntschaften in Norddeutschland
Es regnet in Strömen an diesem Tag im Wendland. Auf dem Marktplatz von Dannenberg sind nur wenige Menschen unterwegs, so dass wir uns in einem Einkaufszentrum umschauen. Und dort treffen wir Peter Vierle. Für ihn ist es sowieso schon ein ganz besonderer Tag, denn er feiert heute seinen 65. Geburtstag - und es ist der erste Tag seiner Rente. Am Abend hat er etwa 30 Leute zu einer kleinen Feier zu sich nach Hause eingeladen.
Begleitet wird er beim Einkauf von seiner Lebensgefährtin Rita Lange. Die beiden sind seit sieben Jahren ein Paar und wohnen zusammen in einem Haus in der Innenstadt von Dannenberg – gleich gegenüber dem Amtsgericht. Und das hat seinen Grund, denn Rita arbeitet dort als Justizbeamtin.
Nach dem Einkaufen fahren wir zu ihnen nach Hause. Und was wir dort zu sehen bekommen, das ist kaum zu glauben. Zu der Wohnung gehören zwei Gefängniszellen, die an den Wochenenden mit jugendlichen Straftätern besetzt sind. Rita hat die Aufgabe übernommen, im Notfall für die Inhaftierten da zu sein – und sie kocht ihnen auch das Essen. Peter hat Verständnis für die jungen Leute. Oft sind es Schulschwänzer, zu schnelle Mopedfahrer oder Kiffer. „Wenn die ankommen, sind die absolut cool und abends sitzen sie in der Ecke und heulen“, sagt Peter, der früher selbst kein Kind von Traurigkeit war. In Hamburg musste er als Strafmaßnahme mal den Stadtpark säubern.
Den größten Teil seines Lebens hat Peter in Hamburg verbracht. Er hatte dort eine Autowerkstatt und hat viel gearbeitet. Auch heute noch gilt seine Leidenschaft den Fahrzeugen. Er sammelt alte Fahrräder, Autos und liebt sein Motorrad. Mit dem war er dreimal in den USA – auf dem Kopf einen goldenen Helm mit Hörnern. Das war sein Markenzeichen. Er war der Hingucker auf jedem Motorradtreffen.
Obwohl er noch viel für die Party am Abend organisieren muss, nimmt er uns am Nachmittag mit zum Hof seiner Schwiegermutter im Nachbardorf. Dort hat Peter seine eigene Bude, dort kann er an alten Autos herumschrauben, dort steht sein selbst ausgestattetes Wohnmobil und dort ist seine Fahrradwerkstatt. Hunderte von Drahteseln stapeln sich auf dem Dachboden, Ersatzteile hängen von den Decken – es ist ein wohlgeordnetes Chaos einer mobilen Leidenschaft. Es gibt viel zu tun für ihn, aber manchmal vertrödelt er auch einfach einen Tag. „Aber das ist mein Leben, das ist dann auch in Ordnung“, sagt der 65jährige.
Am Abend kommen dann die Gäste. Alles ist vorbereitet. Die selbst gemachten Frikadellen sind fertig, das Tafelsilber ist geputzt. Und Peter begrüßt seine Freunde mit einer selbstironischen Theater-Einlage – gebückt, mit Krückstock, offenem, grauen Haar und zittriger Stimme: „Möchten Sie auch zur Rentnerparty?“
das ist mein opa
ich habe mit Peter Vierle meinen ersten Hochzeitstag (Dez. 1977) mit der Motor Reparatur einer Alphetta 2000 GTV verbracht.
Kaum zu glauben, würde mich sehr über ein Wiedersehen freuen.
Hans 6 Traute Dörscher
Ich kenne Peter von damals aus HH- Eidelstedt,er und seine damalige Frau wohnten im gleichen Haus wie wir,sie waren mit meiner Mama ganz eng,ihre Kretzschi hat immer geholfen wenn Not am Mann war,naja und wir Kinder waren mit ihren befreundet,war eine schöne Zeit,bleib gesund und sei lieb gegrüsst