„So ein Tag!“ – aus Barsinghausen
Zufallsbekanntschaften in Norddeutschland
Eigentlich will er uns nur fragen, was wir denn hier machen. Und schon ist er mittendrin im Film. Jörg Brohme hat an diesem Tag dienstlich in Barsinghausen zu tun. Er ist als Vertriebsleiter unterwegs für drei Maschinenbaufirmen aus Niedersachsen. Und seine Neugier macht ihm zum Hauptdarsteller für die neue Folge von „So ein Tag!“.
Zunächst versucht er uns mitzunehmen zu einem seiner Kunden. Doch das klappt nicht – die Firma ist so spontan nicht auf ein Fernsehteam eingestellt. Also lädt uns Jörg Brohme zunächst auf eine kalte Bockwurst ein. Dabei erzählt der 49jährige von seiner Frau und seinen drei Kindern. Vor 18 Jahren hat er geheiratet. Beide hatten damals schon ein Kind – Laura und Lars sind heute beide 22 und wohnen nicht mehr zu Hause. Nur der 17jährige Niels lebt noch bei seinen Eltern in Adenbüttel bei Gifhorn und machte gerade eine Lehre bei Volkswagen.
Jörg Brohme macht nun Feierabend in Barsinghausen und nimmt uns mit zu einem seiner Auftraggeber, zur Firma mbu in Ummern bei Gifhorn. Auf dem Weg dorthin erzählt er aus seinen Leben. Seine Frau hat er über eine Kontaktanzeige kennengelernt. Sie suchte nur jemanden für gemeinsame Unternehmungen. Doch nach einigen Treffen hat es dann gefunkt – und Konni war Mitglied der Großfamilie Brohme. Denn Jörg ist das fünfte von acht Kindern. „Weihnachten feiern wir im Dorfgemeinschaftshaus“ erzählt er – letztes Jahr mit 49 Familienmitgliedern.
Und alle nennen ihn „Milo“. Auch mit dem Moderator ist er bald per Du. Milo fühlt sich sichtlich wohl und reißt einen Witz nach dem anderen. Sein trockener Humor macht den Tag zu einer unterhaltsamen Begegnung.
In Ummern treffen wir Firmenchef Gerd Günzel. Er ist der Förderer von Milo – und Patenonkel seines ältesten Sohnes. Dreimal war Jörg Brohme schon bei ihm angestellt. Aber auch hier kommt das Fernsehen etwas ungelegen. Da in der Firma gerade eine Maschine zur Herstellung von Airbags hergestellt wird und die Details streng geheim sind, dürfen wir nicht alles drehen.
20 Mitarbeiter sind hier beschäftigt – es werden Sondermaschinen gebaut beispielsweise für Continental, Pelikan oder Miele.
Nach dem Besuch in der Firma lernen wir Milos Ehefrau kennen. Sie arbeitet in Hillerse beim Alleinunternehmer Are Arends. Der stellt Sensormatten für Betten-Fachgeschäfte her – und nimmt uns spontan mit in seine Tüftlerwerkstatt. Kornelia Brohme reagiert gelassen auf die ungewöhnliche Situation und bestätigt uns die Geschichte mit der Kontaktanzeige. Eigentlich habe sie damals ja Frauen für gemeinsame Unternehmungen gesucht. Gemeldet hätten sich aber nur Männer. Und Milo sei der einzige mit einem Kind gewesen.
Zu Hause erzählt uns Jörg Brohme von seiner vor zwölf Jahren verstorbenen Mutter. Ihr Tod kam für alle plötzlich und unerwartet – nach einem Besuch im Krankenhaus schien alles in Ordnung zu sein – doch am nächsten Tag lebte sie nicht mehr. „Das Schlimmste war, dass wir uns nicht mehr von ihr verabschieden konnten“, sagt Milo traurig.
Am Ende dieses Tages zeigt uns Jörg Brohme noch sein Haus, spielt den „Schneewalzer“ auf dem elektrischen Klavier und stellt uns seinen Sohn Niels vor. Der ist mächtig stolz auf seinen Vater. Selbst seine Kumpels hätten ein Super-Verhältnis zu ihm. Verlegen nimmt Milo dieses tolle Kompliment zur Kenntnis. Und wir verabschieden uns – von einem sympathischen Menschen, der mit sich und seinem Leben im Einklang steht.
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