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„So ein Tag!“ – aus Bad Essen

Zufallsbekanntschaften in Norddeutschland

Peter HoppePeter Hoppe aus Hüsede bei Bad Essen ist ein viel beschäftigter Mann. Auch an diesem Tag hat der 57jährige Frührentner einige Aufgaben auf seinem Zettel. Trotz aller Termine erklärt er sich aber bereit, dass wir ihn den ganzen Tag mir der Kamera begleiten dürfen.
Unser erster Weg führt uns in ein Schreibwarengeschäft. Dort muss Peter Hoppe zwei Hefte für seinen achtjährigen Sohn Markus kaufen. Spät ist er noch einmal Vater geworden – aber er genießt dieses Leben: „Wer hat schon so viel Zeit für seine Kinder?“, sagt er aus Erfahrung. Denn er hat insgesamt fünf Kinder von drei verschiedenen Frauen – und als hauptberuflicher Feuerwehrmann arbeitete er früher im 24-Stunden-Dienst.

Sohn Markus Hoppe1985 hatte Peter Hoppe einen schrecklichen Unfall, bei dem er fast ums Leben gekommen wäre. Er rettete sich aus einem brennenden Auto – hatte schwere Hirnverletzungen, gebrochene Beine und Füße sowie einen Kieferabriss. Elf Jahre hat es gedauert, bis er wieder einigermaßen hergestellt war. Und noch heute hat er manchmal Probleme. „Der Unfall war am 28. Oktober. Jedes Jahr zu diesem Termin feiere ich meinen Geburtstag“, sagt Peter Hoppe.

Selbstgebaute RitterburgEr ist froh, dass er das alles überstanden hat – aber dieses Ereignis hat auch sein Leben verändert. „Ich wollte nicht zu den Unfallopfern gehören, die eine Trainingshosenkarriere starten, nur noch auf dem Sofa sitzen und Bier trinken“, sagt er. Und so nahm er all seine Kraft und seinen Mut zusammen, fuhr zwei Jahre im Wohnmobil durch Europa, um zu sich selbst zurückzufinden. Und machte dann einen Neuanfang: Nach seiner Pensionierung 1991 arbeitete er noch zehn Jahre in einem Baumarkt und baute diesen mit auf. Als dann sein jüngster Sohn zur Welt kam, entschied er sich für das Landleben und für die Rolle als Hausmann und Vater.

Ehefrau Dagmar HoppeHeute macht Peter Hoppe einen glücklichen und zufriedenen Eindruck – und er ist aktiver denn je. Sein malerisches Fachwerkhaus und der dazugehörige Garten gleichen einem stilvoll gestalteten Vergnügungsareal mit Pool, Sauna und Abenteuerspielplatz. Hier lässt es sich gut leben – hier ist schon so manche Party gefeiert worden. Auch an diesem Tag ist bei Familie Hoppe wieder einiges los. Denn am Wochenende wird hoher Besuch aus Norwegen erwartet.

Hund FenjaWir begleiten Peter Hoppe an diesem Vormittag zur örtlichen Presse. Dort erzählt er von Norwegen. Der Hintergrund: Peter Hoppe hat von seinem inzwischen verstorbenen Vater 113 Fotos geschenkt bekommen – die Bilder hat der ehemalige Wehrmachtssoldat während des Zweiten Weltkrieges in der Festung Vardø in Norwegen aufgenommen. Eine Dokumentation der Kriegserlebnisse, die damals für die Norweger streng verboten war – und heute für die Nachwelt wertvoll ist.

Im Juni 2006 machte sich Peter Hoppe mit Hund und Wohnmobil auf den Weg nach Norwegen, um vor Ort auf Spurensuche zu gehen. Und dort traf er tatsächlich Menschen, die sich an seinen Vater erinnern konnten. Auf Vardø gibt es heute ein Museum – die Fotos von Peter Hoppe haben dort inzwischen einen eigenen Ausstellungsraum. Und an diesem Wochenende kommen die Museumsbetreiber nach Hüsede. Alle sind schrecklich aufgeregt.

Großmutter Elise HoppeNach dem Besuch bei der Lokalzeitung begleiten wir Peter Hoppe nach Hause. Dort machen wir zunächst die Bekanntschaft mit seiner 94jährigen Mutter Elise. Sie erzählt uns fröhlich, dass sie früher einmal Tänzerin war. Im Kopf sei sie immer noch topfit, sagt sie voller Stolz, nur ihr Ischias-Nerv würde ihr zu schaffen machen. Ehefrau Dagmar Hoppe überraschen wir beim Staub saugen – sie richtet gerade die Gästezimmer für die Norweger her. Sohn Markus kommt unterdessen aus der Schule und erzählt vom Schwimmunterricht. Und dann ist da noch Fenja, die Hündin. Sie ist trächtig und kann jeden Moment ihre Welpen bekommen. Wie gesagt: Bei Familie Hoppe ist wieder einmal einiges los.

Peter Hoppe, JagdaufseherPeter Hoppe ist übrigens leidenschaftlicher Jäger und Revieraufseher auf Gut Arenshorst, einem 300 Hektar großen Gelände, das dem berühmten Landmaschinenhersteller Claas gehört. Wir statten Oliver, einem Sohn des Großunternehmers, einen Besuch ab und erkunden dann mit einem achträdigen Amphibien-Fahrzeug das weitläufige Gelände. Auf unseren Wunsch drückt der Revierfaufseher ein wenig auf die Tube – ein Spaß für Moderator und Kamerateam. Dann zeigt uns Peter Hoppe das Revier – wir sehen Rehe, Hasen – er erzählt uns von der Einmaligkeit dieser Arbeit, und wir entdecken einen zerstörten Hochsitz. Am Abend steht dann noch Training für eine Hundeprüfung auf dem Programm. Dazu trifft sich Peter Hoppe mit seinen Jägerkollegen im Wald – und dort geht dieser erlebnisreiche Tag mit dem NDR-Fernsehen zu Ende.

1. Peter Hoppe schrieb am 09.04.2008

Danke für den ereignisreichen Tag.
Heute um 5:40 Uhr bekam Fenja ihren ersten Welpen.
Bis jetzt liegen hier 2 Rüden und eine Hündin. So wie es aussieht, werden aber noch mehr Welpen fallen.
Schade, einen Tag eher wäre auch nett gewesen.

Gruß

Peter Hoppe

2. Peter Hoppe schrieb am 30.04.2008

Vielen Dank für den guten Beitrag über mich der innerhalb meines Bekanntenkreises (und sicherlich weit darüber hinaus) sehr gut angekommen ist.

Noch während der Sendung riefen mich Zuschauer an, die über Vardö z.Z. des Krieges mit mir reden wollten.
Fenja mit ihren zu erwartenden Welpen lag im Interesse der Menschen ebenso wie die Fahrt mit dem Amphibienfahrzeug durch Arenshorst.
Die Sequenz mit dem zerstörten Hochsitz und die Schweissarbeit mit dem Jagdhund fanden dagegen in Jägerkreisen große Zustimmung.
Der Gemeindebürgermeister Günther Harmeyer gratulierte mir zu dem gelungenen Beitrag (dank Ihnen) und freute sich über die gute Werbung für Bad Essen.
Alles in Allem also eine gelungene Sache.

Freundliche Grüße

Peter Hoppe

3. Prof.Dr. Thomas von der Müritz schrieb am 13.05.2013

Lieber Herr Hoppe
Lieber NDR
Ich persönlich finde diesen beiterag sehr interesant
und spannent. Außerdem ist er unterhaltsam, macht neugierig auf
den Beruf als Jäger etc. Machen sie so weiter wie sie getan haben und
grüßen sie ihre Familie !

Gruß Prof.Dr. Thomas von der Mürtiz