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Ostfriesen im Fehntjer Land

Bürger machen sich stark für eine typische Region

Bild 1Sie kämpfen für ihre Heimat – für die Erhaltung der in Deutschland einmaligen Fehnlandschaft – die Ostfriesen im Fehntjer Land. Engagierte Bürger, die Wert darauf legen, dass die typische Landschaft erhalten bleibt und Traditionen bewahrt werden. Die Region im Herzen von Ostfriesland ist bekannt für ihre Klappbrücken und Windmühlen. Noch immer sind weite Teile an der Küstenregion durchzogen von Kanälen, die einmal zur Entwässerung des Moores und als Transportwege für die Torfschiffe dienten. Weit mehr als 100 Kilometer dieser Kanäle gibt es noch in Ostfriesland.

Bild 2„Fehn“ – das stammt aus dem Niederländischen und bedeutet soviel wie „Moor“ oder „Sumpf“. Das älteste und größte Fehn in Ostfriesland ist Großefehn. Hier gruben Moor-Pioniere in mühevoller Handarbeit schon 1633 den Kanal, der noch heute fast 20 Kilometer lang ist und erst in den 30er Jahren fertig wurde. Rechts und links der Wasserstraße reihen sich die typischen Fehnhäuser auf – vorne der Teil zum Wohnen, hinten die Scheune. „Für die Gemeinde ist die Erhaltung und Pflege der Brücken, Schleusen, Kanäle und Mühlen eine Herkules-Aufgabe“, sagt Bürgermeister Olaf Meinen. Jedes Jahr stehen mehr als 200 000 Euro dafür zur Verfügung.

Bild 3In einem der typischen Fehnhäuser lebt Helmut von Aswege mit seiner Familie. Sein Haus ist eines der ältesten in Mittegroßefehn – erbaut im Jahre 1832. Das Haus hat Geschichte – es war einst der Verwaltungssitz der Fehnkompagnie. Seit neun Generationen ist es nun bereits im Besitz der Familie. Vor einigen Jahren wollte Helmut von Aswege sein Elternhaus mit Ferienwohnungen ausstatten – doch der Denkmalschutz wollte, dass das Gebäude erhalten bleibt. Dann hat sein Sohn das Anwesen übernommen. Die ganze Familie arbeitet nun unermüdlich daran, das Haus wieder nach historischem Vorbild aufzubauen.

Bild 4Beratend an ihrer Seite ist der Monumentendienst aus Oldenburg, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, alte Bausubstanz zu sichern und historisch wertvolle Gebäude restaurieren zu helfen. Daniel Pinkert ist ständig für den Monumentendienst unterwegs – er sorgt dafür, dass alte Baustoffe beim Abbruch gesichert werden und später in ähnliche Gebäude wieder eingebaut werden. Familie von Aswege brauchte dringend alte und gleiche Steine, weil beispielsweise die Originalfenster wieder eingebaut werden mussten und alle Originalmauern nach etwa 200 Jahren einen neuen Sockel benötigten. Auch erhält das Haus ein neues Reetdach – am Ende soll es aussehen wie vor fast 200 Jahren.

Bild 5Typisch für die Fehnlandschaft sind neben den Häusern auch die Torfschiffe. Damit wurde noch bis in den 50er Jahren der Torf abgefahren. Ganz früher waren es Segelschiffe, später bekamen sie einen Dieselmotor. Eines dieser Torfschiffe ist die „Frauke“ Im Jahre 1994 kaufte die Gemeinde Großefehn das historische Schiff in Holland. Es soll auf dem Großefehnkanal an die Ursprünge des Dorfes erinnern. Vor etwa zehn Jahren gründete sich dann eine Interessensgemeinschaft aus etwa 20 Idealisten, um das Schiff in Schuss zu halten.

Bild 6Einer von ihnen ist Fritz Ottersberg – er ist Berufsschiffer und steht als Kapitän der „Frauke“ am Ruder. Er ist selbst noch auf so einem Schiff gefahren. Inzwischen ist er 80 Jahre alt. Regelmäßig trifft sich der rüstige Seemann mit seiner Rentnertruppe auf dem alten Torfschiff, um es mit Farbeimer und Pinsel aufzumöbeln. Wenn alles wieder auf Hochglanz lackiert ist, geht es auf „große Fahrt“ über die Kanäle bis in die Ems. Dort wollen sie nach vier Jahren erstmals wieder die Segel setzen. Aber ob das klappt, ist ungewiss – sie brauchen dringend Nachwuchs.

Bild 7Auch die alten Holländer-Windmühlen gehören zum Fehnbild – fünf gibt es davon noch in Großefehn. Einige sind in privater Hand, andere gehören der Gemeinde. Die Mühle im Ortsteil Spetzerfehn ist die einzige Mühle weit und breit, die noch arbeitet wie vor über 100 Jahren. 1870 wurde sie erbaut – 15 Jahre später brannte sie nieder. Aber die Mühle wurde wieder aufgebaut und 1961 an Theodor Steenblock verkauft. Der ist im September 2015 verstorben – aber sein Sohn Heye hat das Erbe seines verstorbenen Vaters angetreten und hält alte Mühle in Betrieb.

Bild 8Von den Landwirten in der Umgebung bekommt Heye Steenblock regelmäßig Getreide, das er dann in seiner Mühle zu hochwertigem Tierfutter verarbeitet. Acht Kilometer entfernt betreibt er zudem einen Landhandel – und wenn der Kunde es wünscht, dann liefert er seine Erzeugnisse auch mit dem Lastwagen aus. „Ich möchte das Lebenswerk meines Vaters fortsetzen“, sagt der 55jährige Müller. Und dazu gehört nicht nur das Müllerhandwerk, sondern auch der Tourismus. Jedes Jahr kommen zahlreiche Feriengäste, oft mit dem Fahrrad, spontan zur Besichtigung der alten Holländer-Windmühle. Heye Steenblock nimmt sich dann die Zeit und zeigt ihnen alles.

Bild 9Fast verschwunden sind die kleinen Tante-Emma-Läden in Großefehn. Früher gab es fast ein Dutzend dieser Geschäfte – jetzt sind die meisten einem großen Supermarkt-Zentrum gewichen. In einem dieser Märkte werden die Waren in plattdeutsch ausgezeichnet – große Wandtapeten mit Mühlenmotiven sollen den Kunden ein Heimatgefühl vermitteln. Das hat der Dorfladen in Mittegroßefehn nicht nötig. In diesem Ortsteil konnte der Trend gestoppt werden. Hier hat sich die Jugendpflege-Einrichtung Leinerstift für den Erhalt des Dorfladens stark gemacht. Und bildet dort nun ihre Jugendlichen aus.

Bild 10Marktleiter ist Jann Kuhlmann. Er war vorher 15 Jahre als Erzieher im Leinerstift tätig gewesen. In einem Crash-Kurs wurde er zum Einzelhändler umgeschult – und betreut jetzt die jungen Auszubildenden. In diesem Jahr hat das Leinerstift auch 100 alleinreisende Flüchtlinge aufgenommen – junge Männer zwischen 11 und 18 aus Syrien, dem Irak und Somalia. Einige von ihnen sollen im Dorfladen jetzt Fuß fassen – und später dort eine Ausbildung machen. Ein vorbildliches Projekt – und der Erfolg gibt Jann Kuhlmann und seinen Mitarbeitern Recht – gerade hat ein Azubi seine mündliche Prüfung mit einer Eins bestanden.

1. Georg Meinen schrieb am 18.08.2017

Schön gemacht ! War sehenswert.

2. Johann Heeren schrieb am 18.08.2017

Ganz toller Beitrag!

3. Johannes Ahrends schrieb am 18.08.2017

Toller Film.
Vielen Dank

4. Friede Schoone, Ortsbürgermeister Ostgroßefehn schrieb am 18.08.2017

Moin Johann, ich möchte dich auf diesem Wege zu dem sehr gelungenen Fernsehbeitrag beglückwünschen. Ihr habt unser schönes Großefehn super in Szene gesetzt.

5. Anja Werth schrieb am 18.08.2017

Tolle Sendung...ich könnte so weitergucken

6. Helmut von Aswege schrieb am 18.08.2017

Toll gemacht, bin begeistert. Allgemein tolles Echo - alle Geräte laufen heiß - sogar aus Bayern.

7. Marika Gronewold schrieb am 18.08.2017

Das hat mir sehr gut gefallen

8. Elisabeth Schmidt-Hollwedel schrieb am 18.08.2017

Hallo Johann, wieder mal ein gelungenes Projekt. Ganz ganz prima gemacht.

9. Anne Fritsche schrieb am 18.08.2017

Das war super. Der Film hat mir sehr gut gefallen!

10. Frank Boddenberg schrieb am 18.08.2017

Großes Kino! Liebenswerte Menschen prägen Ostfriesland! Hat viel Spaß gemacht, die alte Heimat wiederzusehen! Danke für die tolle Doku!

11. Frank Schoone schrieb am 18.08.2017

Hallo Johann, dickes Lob an Dich und dein Team. Top Film!

12. Silvia Strub schrieb am 18.08.2017

Vielen Dank für diesen tollen Film, Johann ! Ganz super fand ich den jungen Mann, der seine Prüfung so hervorragend abgeschlossen hat. Herzlichen Glückwunsch!!!!!

13. Hartraud Janssen schrieb am 18.08.2017

Toller Film!!

14. Helmut Henken schrieb am 18.08.2017

Chapeau Johann!!

15. Olaf Meinen schrieb am 18.08.2017

Ein herzliches Dankeschön an Johann Ahrends und sein Team für den tollen Film über unser schönes Großefehn. Kein "Friede-Freude-Eierkuchen-Film", sondern eine kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und der Gegenwart der Fehntjer verbunden mit wunderbaren Bildern unserer einzigartigen Landschaft. Ein herzliches Dankeschön auch an alle Mitwirkenden! 😊😊

16. Focke Gronewold schrieb am 18.08.2017

Es wird sonst viel Quatsch gezeigt. Dieser Film war kritisch und sehr gut ausgearbeitet, halt von einem Hiesigen.

17. Michael Siefkes schrieb am 18.08.2017

wunderbar ...

18. Monika Müller schrieb am 18.08.2017

Ich hoffe und wünsche mir noch mehr solcher schönen Filme!

19. Wally Schober schrieb am 19.08.2017

Wunderschön!! Wohne seit 33 Jahren in Canada und habe diese Sendung sehr genossen. Vielen Dank!

20. Doris Zimmer schrieb am 19.08.2017

Das war ein ganz toller Film! Alle Beteiligten haben mit so gut gefallen, so dass ich ein bisschen Heimweh bekommen habe. Ich hätte auch gerne so ein schönes Fehnhaus auf so einem fantastischen Grundstück. Toll, wieviel Herzblut die Familie von Aswege da hinein steckt. Und der Dorfladen hat mir besonders gut gefallen.

21. Anha Di schrieb am 19.08.2017

Der Film war wirklich sehr schön.

22. Gerlinde Tirrel-Janssen schrieb am 19.08.2017

Toller Bericht!

23. Christian Diener schrieb am 19.08.2017

Ein sehr schöner Film. Gut gemacht Johann Ahrends. Habe echt Heimweh bekommen- Liebe Grüße aus Dänemark.

24. Jonny Stulken schrieb am 19.08.2017

Moin Johann, ik heb mi de Film mit groote Freid ankeeken. Ok de Luftupnauhmen bünt richtig moij, ok hest du di de richtige Lüt utsöcht, de passen so richtig tö uns Grootfehn, net so as du. Dien Vadder har sück bannig freid, wenn he dat sehn har, wat sien Jung alln's so in't Fernsehn brengt. Feinen Arbeit, besten Dank un denn bit annermohl - viellicht ja in mien Filmstudio up'n Tass Tee.

25. Ludwig Büsing schrieb am 19.08.2017

Moin Johann,

spätestens seit dem Neymar-Transfer und dem Dembele-Chaos habe ich das
Interesse am Fußball ziemlich verloren. Und so haben wir uns gestern Abend
nicht das Saison-Eröffnungsspiel im ZDF angeschaut, sondern deinen Film
auf N3. Der ist dir mal wieder gelungen, auch wenn ich das in Mode gekommene
Cut-Verfahren (ein Schnipsel von dem Thema, dann wieder ein Schnipsel vom
anderen Thema, unterbrochen vom Schnipsel eines weiteren Themas) nicht so
sehr schätze.
...
Ein „Juwel“ war Fritz Ottersberg, nicht minder authentisch kam auch
Müller Steenblock rüber. Auch wenn wir natürlich vieles Gezeigte schon
kannten, so wurde es doch keine Sekunde langweilig. Und es kam uns in den
Sinn, dass der Film viele Themen angeschnitten hat, die einen Extra-Film
wert wären: der Struktur- und Infrastrukturwandel (z.B. Lastwagen statt
Torfschiff), das „Rettungshuus“ Leinerstift, die Monumentenkammer, das
Verschwinden der alten Gulf- und Fehnhäuser, der Wallhecken und damit der
Wandel der ostfriesischen Landschaft und so weiter. Ein weiteres Thema kam
mir als gebürtiger Wiesmoorer in den Sinn: Die Stromerzeugung und
Elektrifizierung in Ostfriesland (bei der Wiesmoor eine ganz entscheidende
Rolle gespielt hat) bis hin zum Windenergie-Hotspot (Enercon).

26. Hermine Hellmers schrieb am 19.08.2017

Leep mooi....so wunnerboar is us Heimat!

27. Jens-Peter Grohn schrieb am 19.08.2017

Vielen Dank für diesen tollen Film über Großefehn. Ganz klasse!

28. Susanne Berheide schrieb am 20.08.2017

Wunderbar!

29. Wolfgang und Gerda Heykes schrieb am 20.08.2017

Hallo Johann und Team,
der Film über Menschen in der Fehnlanschaft hat uns sehr gut gefallen. Schöne Aufnahmen und Einblicke in unsere Heimat. Macht weiter so. Es gibt sicher noch
weitere spezielle Menschen und Drehorte um unser Fehn. (z.B. die historische Schmiede mit dem alten Bauerngarten in Großefehn und die kleine Kappele in Spetzerfehn).
Liebe Grüße aus Wiesmoor
Gerda

30. Olaf Meinen schrieb am 25.08.2017

Wirklich, ein ganz toller Film! 👍🏻 Am Montag stand das Telefon bei uns in der Tourist-Info nicht still! Die Kollegen hatten ordentlich zu tun. Ich hab auch eine Mail bekommen, wo sich jemand zur Mitarbeit bei der Frauke angeboten hat. Ferner hab ich einen 2-seitigen, handgeschriebenen Brief einer alten Dame aus Hamburg bekommen. Sie schrieb mir, dass sie während des zweiten Weltkrieges ein paar Tage Urlaub mit ihren Eltern in Großefehn bei Verwandten gemacht habe. Sie habe damals den wahren Frieden in Großefehn erlebt, musste aber leider dann wieder zurück ins zerbombte Hamburg. Jetzt wolle sie auf ihre alten Tage noch einmal den Frieden in Großefehn erleben und fragte nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Ich werde das mal in die Wege leiten und sie natürlich zu einer Tasse Tee ins Rathaus einladen. Sehr rührend das Ganze.

31. Tanja Schulz schrieb am 25.08.2017

Toller Film über Großefehn