Knollennasen aus Krautsand
Jonas Kötz und seine Holzfiguren
Jonas Kötz ist Bildhauer und Kinderbuchautor und lebt auf der kleinen Elbinsel Krautsand. Er genießt das Leben an der Elbe - sein altes reetgedecktes Fachwerkhaus liegt direkt am Deich – hier wohnt er zusammen mit Ehefrau Ami, seinen drei Kindern, Hund Spike und etlichen knollennasigen Zeitgenossen aus Holz. Diese Figuren sind längst zum Markenzeichen von Jonas Kötz geworden – mit dickem Bauch, Knollennase und neugierigem Blick. Es gibt sie in klein – aber auch in Menschengröße. Den Werkstoff dafür bekommt er aus dem Hamburger Hafen – nicht mehr benötigte Dalben verwandeln sich unter den Händen des Künstlers in hölzerne Individualisten. Denn jede Figur sieht anders aus.
In einem alten Brunnen vor seinem Haus bearbeitet Jonas Kötz die Figuren mit Motorsäge und Schnitzmesser. Gerade ist wieder eine Knollennase fertig geworden. Mit einem Abschleppwagen befördert Jonas Kötz das sechs Meter lange Kunstwerk an die Oberfläche. Am nächsten Tag macht er sich dann damit auf den Weg zum Yacht-Club Wischhafen. Vor zwei Jahren hat er dem Vorsitzenden in einer Bierlaune eine Holzfigur für den Seglerhafen in der Süderelbe versprochen. Bei strömendem Regen und unter Mithilfe des Wasser- und Schifffahrtsamtes wird die Knollennase dann eingeschlemmt – und steht fortan für die Ewigkeit aufrecht im flachen Elbwasser.
Jonas Kötz ist aber nicht nur Bildhauer, sondern auch Kinderbuchautor. In seinem Atelier unterm Dach entstehen bunte Bildergeschichten. Manchmal wird er dabei inspiriert von den Menschen in seiner Umgebung. Mit seinen Krautsander Geschichten war er jahrelang in der Sesamstraße vertreten – in seinen Figuren finden sich der Postbote, der Bäcker oder der Dorfschmied wieder. Und auch die vorbeiziehenden Containerschiffe auf der Elbe sind immer wieder ein gutes Motiv.
Jonas Kötz ist auf Krautsand längst mehr als der Künstler aus der Großstadt. Der gebürtige Hamburger singt im Männerchor, ist Sprecher des Inselrates und kennt Land und Leute. Eigentlich wollte er mit seiner Familie nur zehn Jahre auf Krautsand bleiben. „Jetzt will aber niemand mehr weg von hier“, sagt Jonas Kötz. Das zwei Hektar große Grundstück ist für die Kinder zum Abenteuerspielplatz geworden – mit Baumhäusern, Fußballtoren, einem Angelteich und zwei Pferden. Jonas Kötz genießt das Leben auf Krautsand: „Ich habe hier die Freiheit, alles zu tun, was ich möchte. Und kann sogar noch davon leben!“
Am 19.07.2011 sah ich mir den Beitrag über die Insel Krautsand und ihre Bewohner an. Der Film hat mir so gut gefallen, dass ich selbst einmal dort hinreisen möchte. Die "Knollennasen" des Herrn Kötz :-))) haben mich inspiriert ähnliches aus Ton zu "erschaffen".
Gern würde ich auch einmal den Herrn "Strandwächter" kennenlernen - schön, dass es noch Menschen gibt, die sich trauen für eine gewisse Ordnung zu sorgen!
Vielen Dank für diesen gelungenen Beitrag.