Endspurt auf dem Kreuzfahrtschiff
Meyer-Werft baut die „Norwegian Bliss“
Die Meyer-Werft in Papenburg liefert das neue Kreuzfahrtschiff „Norwegian Bliss“ aus. Wenn der Koloss die Rohbauhalle verlässt, haben die Arbeiter genau zwei Monate Zeit, das Schiff fix und fertig auszustatten. Das ist jedes Mal ein Wettlauf gegen die Zeit. An allen Fronten wird mit Hochdruck gearbeitet. Mehrere tausend Arbeiter von Werft, Reederei und Zulieferfirmen sind dann Tag und Nacht an Bord. Für Projektleiter Thorsten Kroes ist das die aufregendste Zeit des Jahres.
Das Schiff ist 324 Meter lang und hat Platz für mehr als 4000 Passagiere. Neben den zahlreichen Restaurants gibt es verschiedene Pool-Landschaften mit Wasserrutschen und sogar eine 300 Meter lange Kartbahn. Die wird mit Elektroautos betrieben, damit die Gäste nicht gestört werden. Und auch die Sicherheit spielt eine große Rolle beim Bau des Schiffes. So werden schon in Papenburg die 18 Rettungsboote getestet. Hier wird auch mit der Stoppuhr überprüft, ob sich die Rettungsinseln schnell genug aufblasen.
Nach dem Ausdocken wird zunächst in Papenburg gearbeitet, bevor es das Schiff dann über die schmale Ems bis ins holländische Eemshaven gebracht wird. Dort beginnt dann die Endausrüstung. Es gibt fast 10 000 Feuermelder auf dem Schiff – jeder einzelne wir mit einem speziellen Spray getestet. Und wenn die amerikanische Küstenwache zur Abnahme kommt, dann wird das dreistöckige Atrium komplett mit Disco-Nebel voll gepustet. Die Lüftung wird angestellt und innerhalb von zehn Minuten müssen dann alle Notausgangs-Schilder wieder sichtbar sein.
Die Abnahmen durch die Prüfer und Architekten sind immer besonders. So werden die Wasserrutschen beispielsweise von Werftmitarbeitern in Badehosen getestet und dann vom TÜV abgenommen – und das bei eisigen Temperaturen im Winter! Die Röhren der Looping-Rutsche sind 25 Zentimeter dick und kosten pro Meter 10 000 Euro. Sie werden in einem ganz besonderen Verfahren hergestellt und müssen absolut bruchsicher sein, denn der Loop ist außerhalb des Schiffsdecks.
Die „Norwegian Bliss“ ist ein amerikanisches Schiff – dementsprechend ist auch die Ausstattung. So gibt es beispielsweise behindertengerechte Kinder-Toiletten, jede Menge einarmige Banditen, ein Broadway-Theater und einen spektakulären Kronleuchter für rund eine halbe Million Euro. Die „Norwegian Bliss“ wird später ihren Heimathafen in Seattle haben – die Kreuzfahrten gehen dann in Sommer nach Alaska. Es wird das größte Kreuzfahrtschiff sein, das je in Alaska unterwegs war.
Die Wissens-Reportage aus der Reihe „Wie geht das?“ zeigt die hektische Zeit bis zur Fertigstellung der „Norwegian Bliss“ – den Endspurt der Arbeiter an Bord eines Kreuzfahrtschiffes.
Wiederholung: 11. Mai 2018 um 11:30 Uhr, NDR-Fernsehen
Hallo Herr Ahrends,
Das ist ein sehr schöner Bericht geworden. Hat uns sehr viel Spaß gemacht, jederzeit gerne wieder.
Viele Grüße auch an ihr Team.
Gruß aus Papenburg
Thorsten Kroes