Die schönsten Kühe der Welt
Schwarzbunte auf dem Laufsteg
Conny Derboven hat 250 Milchkühe im Stall – und er kennt sie alle mit Namen. Einmal im Jahr schlägt das Herz des Rinderzüchters höher – dann fährt er mit seinen hübschesten Wiederkäuern zum Schönheitswettbewerb nach Verden. Auf der „Schau der Besten“ geht es um den Titel des Champions – tausende von Zuschauern sind gespannt: Welche Kuh ist die schönste im ganzen Land? Der Körperbau muß ansehnlich sein, der Rücken gerade, das Euter prall.
Schon Wochen vorher beginnt die Auswahl der Besten auf dem Hof des Rinderzüchters in der Nähe von Nienburg – ein unabhängiger Prüfer kommt zum Casting und nimmt die auserwählten Tiere unter die Lupe. Aber: Nicht jede Kuh ist geeignet – denn sie muss nicht nur gut aussehen, sondern auch gut laufen können. Für den Rinderzüchter ist das immer wieder ein aufregender Nachmttag - er ist mit ganzem Herzen dabei – er liebt seine Tiere und möchte seine Zuchterfolge natürlich auch gerne einem breiten Publikum präsentieren.
Drei Tage vor der „Schau der Besten“ fährt Conny Derboven dann nach Verden. Begleitet wird er von Ehefrau Anette und seinen drei Töchtern. Die sind mit den Kühen groß geworden – haben als kleine Mädchen schon Milch aus den Eutern getrunken. Die älteste Tochter Anna-Lena arbeitet bereits auf dem Hof mit – die beiden anderen sind in einer landwirtschaftlichen Ausbildung. Wenn die „Schau der Besten“ ansteht, dann ist das für sie der Höhepunkt des Jahres.
Mit vollem Ehrgeiz präparieren sie die Kühe für den Laufsteg – sie waschen, scheren, frisieren und fönen – sie sorgen dafür, dass Gracie, Alabama und Mallorca auf den Punkt fit sind für den Schönheitswettbewerb. Die Leidenschaft geht sogar so weit, dass die jungen Frauen bei ihren Schwarzbunten in den Stallboxen übernachten. Bis es dann endlich so weit ist – und die vierbeinigen Kandidatinnen vor einem großen Publikum den Preisrichtern vorgeführt werden. Dann kommt es darauf an – wie präsentiert sich die Kuh, wie sieht sie aus und wie prall ist das Euter? Die Familie auf der Tribüne fiebert mit. Und wenn das Ergebnis feststeht, dann fließt entweder der Sekt oder es kullern die Tränen.
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