Der Wattführer von Baltrum
Torsten Moschner ist ein Naturmensch
Torsten Moschner stapft durchs Watt, hinter ihm eine Gruppe kleiner Baltrum-Gäste. Der 44jährige Wattführer ist voll in seinem Element, das ist das, was er immer wollte: „Wattwürmer, Ebbe und Flut und jeden Krebs wollen die beschrieben haben, herrlich, Kindern das Watt zu erklären!“
Torsten Moschner ist ein echter Baltrumer. Nach Abschluss der Inselschule ging’s für ihn nach Deutschland – wie die Insulaner sagen. Gymnasium, Tischlerlehre, Zivildienst, ein paar Semester Biologie-Studium in Oldenburg. Zehn Jahre hat er’s auf dem Festland ausgehalten, dann kam er zurück auf die Insel. Hier lebt er nun zusammen mit seiner Tina und seinem achtjährigen Sohn Eicke. Während der Saison verbringt Moschner die meiste Zeit im Watt. Mehr als 100 Führungen in acht Monaten – das ist das, was er als Angestellter des BUND leistet.
Wenn alle kleinen Füße wieder schlickfrei sind, radelt Torsten Moschner schnell wieder zurück zum Nationalparkhaus, dort bereitet er eine neue Ausstellung vor. Außerdem ist er für das große Aquarium zuständig – alle Pflanzen und Tiere hat er selbst aus dem Wattenmeer mitgebracht. Regelmäßig muss das Becken geputzt werden. „Dieser Job im Nationalparkhaus ist meine Berufung, ich wollte immer was mit Biologie machen“, sagt Torsten Moschner.
Aber der Wattführer hat noch mehr Talente. Seit Jahren ist er einer der Hauptdarsteller der Baltrumer Inselbühne. Zurzeit spielen die Insulaner ‚Der ideale Gatte’ von Oscar Wilde. Drei Stücke bringen die Laienschauspieler pro Jahr auf die Bühne – bei nur 500 Einwohnern eine starke Leistung! Seinen Text übt Torsten immer mit Blick aufs Meer – dort kann er sich am besten konzentrieren.
Ein weiteres Hobby des Naturmenschen Moschner ist das Schwimmen, jeden Tag bei Hochwasser geht’s raus, „manchmal auch nachts, die Gezeiten richten sich nun mal nicht nach meinem Terminkalender…“, sagt der ehemalige Rettungsschwimmer. Der Tag für Wattführer Torsten Moschner beginnt früh mit einem „anständigen Frühstück“ mit seiner Familie, dann kümmert er sich um seine Pension Störtebeker, die hat er von seinen Eltern übernommen. Ein Tag auf der kleinsten ostfriesischen Insel mit dem Wattführer Torsten Moschner ist voll, jede Minute passiert etwas. Und doch gibt es die ruhigen Momente, an denen Torsten Moschner ‚seine’ Insel einfach nur genießt: „Nach Baltrum wollte ich immer zurück, für mich ist diese kleine Insel der schönste Platz der Welt!“.
Sehr schöne Bilder, insgesamt runder Eindruck.
Meine Gratulation!
Gruß,
Onno