Der König der Strandkörbe
Enno König hält Neuharlingersiel sauber
Er ist ein Original – gehört zu Neuharlingersiel wie die bunten Krabbenkutter im Hafen: Enno König, der Vorarbeiter im Bauhof der kleinen Gemeinde an der Nordseeküste. Seit 29 Jahren ist der sympathische Allrounder im blau-grünen Overall für den Küstenort im Einsatz. Unermüdlich setzt er sich für Ordnung und Sauberkeit ein – poliert jeden Tag das Image des malerischen Fischerdorfes. Enno König ist sich für nichts zu schade. Er leert die Mülleimer am Hafen, sammelt angeschwemmte Algen am Strand auf oder mäht auf dem Campingplatz den Rasen. Im Frühjahr hat er alle Hände voll damit zu tun, seine 550 Strandkörbe an den Strand zu bringen. Zusammen mit seinen elf Mitarbeitern sorgt er dafür, dass rechtzeitig zum Saisonbeginn alles für die Urlaubsgäste vorbereitet ist.
Nach der Schule hat Enno König zunächst Landwirt gelernt, dann war er fast zwei Jahre auf der Insel Spiekeroog als Bauarbeiter tätig, bevor im März 1982 seine Karriere bei der Kurverwaltung Neuharlingersiel begann. Zunächst war er seinem Vater unterstellt, der dort als Vorarbeiter tätig war. „Als Vater und Sohn in einem Betrieb - das war nicht immer leicht“, sagt Enno König rückblickend. Doch später wurde er selbst Vorarbeiter – und ist es bis heute. „Ich bin stolz darauf, was ich geschafft habe“, meint der 51jährige Bauhof-Chef.
Mit seiner Frau ist er seit 21 Jahren verheiratet. Zusammen mit ihren beiden Kindern leben sie in Esens in einem kleinen Bauernhaus. Jeden Tag fährt Enno König von dort aus in seinen Geburtsort – Neuharlingersiel. Dort ist er groß geworden, dort kennt er jeden Menschen, jeden Strandkorb und jeden Mülleimer. „Ich setze mich dafür ein, dass Neuharlingersiel immer sauber ist“, sagt Enno König. Den Gästen müsse es hier gefallen. Jedes Jahr machen 110 000 Menschen in Neuharlingersiel Urlaub – die Kurverwaltung zählt mehr als 800 000 Übernachtungen.
Der Bauhof liegt mitten auf dem Campingplatz. Hier stehen Trecker, Lastwagen und Maschinen. An der Rezeption bekommt er jeden Tag seine Aufträge. „Jeden Tag was Neues – immer wieder Überraschungen“, lacht Enno König. Das sei das, was ihm am meisten Spaß mache. 1 100 Stellplätze für Wohnwagen hat der Campingplatz, dazu noch eine Fläche für 300 Zelte. Und alles muss immer gepflegt sein.
Den größten Stress hat Enno König aber zu Saisonbeginn. Dann müssen innerhalb von zwei Tagen fast alle Strandkörbe repariert, gereinigt und an den Strand gefahren werden. „Das ist richtige Knochenarbeit“, sagt der 51jährige. Aber es lohnt sich. Denn wenn die Urlauber zufrieden sind, dann ist auch der Bauhof-Chef glücklich. Bis zur Rente möchte er diesen Job weiter machen.
Enno König: „Ich arbeite dort, wo andere Urlaub machen!“
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