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Abschalten, auftanken und entdecken

Nordsee-Report

Eine Winterreise an die dänische Nordsee-Küste

Im Sommer tummeln sich viele Urlaubsgäste an den breiten, kilometerlangen Stränden - im Winter sind eingefleischte Dänemark-Fans mit der tosenden Brandung mehr oder weniger allein. Eine Oase der Ruhe: Genuss für die Urlauber, und Zeit der Besinnung und der Muße für die Einheimischen. Jetzt haben sie Zeit, uns ihre Geschichten zu erzählen:

Tradition und Moderne – Dünenschutz und Nerzfarm

Am StrandHanne Jensen ist die einzige weibliche Dünen-Vogtin in Dänemark. Bei jedem Wetter setzt sie sich mit ihrer Freundin Esther für den Dünenschutz ein. Auf einer Strecke von sechs Kilometern graben die beiden Frauen Strandhafer aus und setzen ihn an anderer Stelle wieder ein. Eine mühsame Arbeit – aber sie sind an der frischen Luft. Und es ist eine willkommene Abwechslung zum zweiten Beruf der Däninnen. Denn beide arbeiten auch in einer der 1 500 Nerzfarmen an Dänemarks Nordseeküste. Probleme mit Tierschützern haben sie hier nicht, sagt Hanne Jensen. Für sie ist die Herstellung von Luxus-Pelzen das Normalste von der Welt.

Hausboote statt Kutter - Strukturwandel in Hvide Sande

HausbooteAuf der täglichen Fischauktion im Hafen von Hvide Sande wird es deutlich: Nur noch große Kutter können gute Geschäfte machen – die kleinen Einmann-Betriebe bleiben auf der Strecke. Viele Fischer werden arbeitslos – einige von ihnen finden einen neuen Job auf der Werft. Denn dort werden seit kurzem Hausboote für die Touristen gebaut – die Menschen haben aus der Not eine Tugend gemacht. Der Strukturwandel funktioniert in Hvide Sande, weil alle an einem Strang ziehen. Sven Freickmann und seine Ehefrau Karin wollen im nächsten Jahr auch ein Stück vom Urlauberkuchen abhaben. Sie haben einen persönlichen Neuanfang gemacht und im Hafen einen Imbiss eröffnet.

Deutsche sind Gastarbeiter – Handwerker dringend gesucht

Handwerker100 000 offene Stellen gibt es derzeit in Dänemark. Die Arbeitslosigkeit liegt bei unter vier Prozent. Viele Menschen aus Norddeutschland sehen das als Chance für einen Neuanfang. Mehr als 10 000 zumeist Handwerker haben hier bereits einen neuen Job gefunden. Wie Elektromeister Jörg Schünemann aus Schleswig-Holstein. In einem Kurs für Arbeitslose wurde er auf das Leben in Skandinavien vorbereitet – mit Länderkunde und Sprachunterricht. Die Agentur für Arbeit in Heide bietet diese Seminare laufend an. Auch Dirk Stach und Ronny Kranhold sind zufrieden mit ihrer Arbeit an der Nordsee. Sie bauen Häuser und verdienen dabei fast doppelt soviel wie in Deutschland.

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